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Dirnenlied – Buch Cover  

 

Roger Stein
Das deutsche Dirnenlied

Literarisches Kabarett von
Bruant bis Brecht

(Literatur und Leben, Band 67)
2006. XIV, 550 Seiten mit 42
s/w-Abbildungen.
Gebunden.

€ 47,90 [D] / € 49,30 [A] / SFr 82,50

ISBN 978-3-412-03306-4 / ISBN-10 3-412-03306-5

 
   
     

Bis heute nahezu unentdeckt geblieben ist eine
literarische Gattung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts
im deutschen Kabarett einen enormen
Aufschwung erlebte, in den dreißiger Jahren
jedoch völlig in der Versenkung verschwand:
Lieder von und über Dirnen. Detailreich und
kurzweilig präsentiert nun der vorliegende Band
eine Kulturgeschichte des deutschen Dirnenliedes.
Anhand zahlreicher Gedichte, Chansons,
Kabarett- und Volksliedern - sowohl von bekannten
Autoren wie Wedekind, Brecht, Mehring,
Tucholsky, Klabund, van Hoddis als auch
von heute nahezu vergessenen - werden Ursprung
und Bedeutung dieser Gattung untersucht.
Der Autor weist nach, dass es das Dirnenlied
als Volks- und Animierlied zwar bereits gab,
es jedoch erst mit dem Naturalismus Einzug
in die Lyrik hielt, um dann bei der jungen Generation
deutscher Kabarettautoren regelrecht
in Mode zu kommen. Für sie wurde die Dirne zur
Kampffigur gegen die bürgerliche Moral und
gleichzeitig zu einem neuen Frauentypus, den
sie der entsexualisierten Madonna-Mutter, der
Leitfigur des Bürgertums, entgegenschmettern
konnten.

Roger Stein wurde mit der vorliegenden Arbeit
an der Universität Wien promoviert und lebt als
freischaffender Autor